Bremen-Minsk: Neue Bildungsmaterialien zur Deportation der Bremer Jüdinnen und Juden ins Minsker Ghetto und die Situation in Belarus heute

Gespräch mit Dr. Iryna Kashtalian (Gedenkstätte Buchenwald) über neue Bildungsmaterialien zur Deportation der Bremer Jüdinnen und Juden ins Minsker Ghetto und die Situation in Belarus heute.
Die erste Deportation von Jüdinnen und Juden aus Bremen sowie dem Bremer Umland im November 1941 ging in das Ghetto nach Minsk, nicht nach Auschwitz oder andere bekannte Vernichtungslager der NS-Vernichtungspolitik. Von den 573 verschleppten Menschen überlebten nur sechs diesen Transport, die meisten wurden bei Massentötungen innerhalb des Ghettos ermordet, andere bei Massenerschießungen im Minsker Vorort Maly Trascjanec. Bis zum Ende der Sowjetunion wurde über den Holocaust kaum erinnert und geforscht; nach 1991 entwickelte sich aber eine aktive, auch bürgerschaftliche getragene Erinnerungskultur in Belarus.
Die frühere Leiterin der 2003 in Minsk gegründeten Geschichtswerkstatt, Dr. Iryna Kashtalian, hat neue Bildungsmaterialien gezielt für die Arbeit an Schulen in Bremen und dem Umland erarbeitet, in die sie in Biographien von aus Bremen deportierten Jüdinnen und Juden, aber auch der verantwortlichen NS-Täter einführt und Hintergrundmaterial u.a. zur Erinnerungskultur in Bremen und Minsk präsentiert.
Dr. Iryna Kashtalian wird das Bildungsmaterial vorstellen, Sandra Mertens (Lehrerin am Gymnasium Vegesack) und Friederike Jahn (freie historisch-politische Bildnerin) aus ihren Erfahrungen in der schulischen sowie außerschulischen Bildungsarbeit berichten.
Moderation: Dr. Ulrike Huhn
Tobias Peters E-Mail: tobias.peters@lzpb.bremen.de Telefon: 0421 361 2098