Die Wohnungsfürsorgeanstalt Hashude

Vortrag von Dr. Elke Steinhövel und Führung zur „NS-Asozialenpolitik und die Bremer Wohlfahrtspflege“.
In Woltmershausen entstand am Warturmer Platz (damals Heimweg) 1936 die nationalsozialistische „Wohnungsfürsorgeanstalt“. Faktisch handelte es sich um einen abgeschlossenen Einrichtungskomplex für häufig kinderreiche „Gemeinschaftsfremde“ und „sozialschädliche Elemente“, wie sie im NS-Jargon genannt wurden. In diese Einrichtung wurden zwangsweise stigmatisierte Menschen zur „Erziehung“ im Sinne der Nazi-Ideologie eingewiesen. Außerdem sollten die Männer einer regelmäßigen Arbeit nachgehen. Weigerten sie sich, wurden sie in das Arbeitslager im Teufelsmoor eingewiesen, das die Behörde zu diesem Zweck eingerichtet hatte.
Die Anstalt in Woltmershausen war stadtweit berüchtigt unter dem Namen „Hashude“, wenngleich sich die Bezeichnung Hashude richtigerweise auf jene Wohnblöcke bezieht, die sich vor dem Warturmer Platz befinden.
In den 30 recht kleinen Wohnungen aus Stein und Beton wohnten insgesamt ca. 170 Erwachsene und 420 Kinder. Den Bewohner:innen standen keine Gärten zur Verfügung. Die Haltung von Kleintieren wurden ihnen ebenfalls nicht gestattet.
Tobias Peters E-Mail: tobias.peters@lzpb.bremen.de Telefon: 0421 361 2098