Familienrecherchen und die generationsübergreifenden psychologischen Folgen der NS-Zeit
Der Nationalsozialismus beeinflusst unsere Gesellschaft noch heute auf vielfältige Weise. Viele fragen sich, welche Rollen ihre Familienangehörigen, Bekannten, Kolleg*innen oder Vereinsmitglieder damals spielten. Wie findet man darüber heraus? Und wie geht man mit den Ergebnissen um? Welche heutigen Konsequenzen und familiären sowie gesellschaftlichen Hürden ergeben sich daraus?
Es ist bekannt, dass sowohl die verschwiegene Schuld als auch das Schweigen über erlittenes Leid unbewusst an die Nachkommen weitergegeben werden. Der Workshop von Johannes Spohr und Peter Pogany Wnendt ist offen für Nachkommen von Täter*innen, Mitläufer*innen, Zuschauer*innen und bystander als auch Opfer und Verfolgte des Nationalsozialismus. Es bietet praktische Recherchearbeit sowie Einblicke in die Weitergabe von Gefühlserbschaften und deren Umgang mit ihnen.
Die Workshopleiter Johannes Spohr und Peter Pogany-Wnendt bringen verschiedene Familiengeschichten, aber einen gemeinsamen Wunsch nach kritischer Auseinandersetzung mit dem NS-Erbe mit. Johannes Spohr, Historiker und Enkel eines Wehrmachtsoffiziers, leitet in Berlin den Recherchedienst present past zum Nationalsozialismus in Familie und Gesellschaft. Peter Pogany-Wnendt, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin und Sohn jüdischer Holocaust-Überlebender aus Ungarn, ist erster Vorsitzender des Arbeitskreises für intergenerationale Folgen des Holocaust.
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