Gedenkprogramm 27. Januar

Geflüchtet Unerwünscht Abgeschoben – ‚Lästige Ausländer‘ in der Weimarer Republik.

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Bild aus "Die letzten Tage der Menschheit" im Bunker Valentin, 2001 (c) Jörg Landsberg (Bremer Theater)
28.01.2025
19:30 Uhr
Veranstaltungsort: Theater am Leibnizplatz
Schulstraße 26
28199 Bremen

Forderungen nach Schließung der Grenzen, Internierungslagern und Abschiebung von Geflüchteten werden immer lauter. Das Reden über „Ausländerflut“, „Überfremdung“, „Lästige Ausländer“ ist weit verbreitet. Wer ist „nützlich“ und darf bleiben, wer ist „lästig“ und muss gehen? Diese Zuschreibungen entscheiden über die Zukunft der Geflüchteten.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingssituation gibt diese Lesung Einblicke in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und zeigt Parallelen zu heute auf. Nach dem Ersten Weltkrieg machen sich in Europa Millionen von Menschen von Ost nach West auf den Weg. Sie flüchten vor Krieg, Armut und hoffen auf ein besseres Leben. Große Reiche, wie Russland, die Österreichisch-Ungarische Monarchie und das Osmanische Reich lösen sich auf. Auch in Bremen suchen Menschen Zuflucht und Schutz oder wollen von dort aus weiter nach Amerika. Forderungen nach Grenzschließungen und Abschiebungen werden in Deutschland laut. Parolen von „Ausländerflut“ und „Überfremdung“ machen sich breit. „Sind wir schutzlos gegen Ausländer?“, „Wird endlich durchgegriffen?“ sind nur einige Schlagzeilen der Presse. Wir befinden uns in den 1920er-Jahren in Deutschland. Deutschland war damals vom Krieg gezeichnet und es herrschte große Wohnungsnot. Vor allem „ostjüdische“ Flüchtlinge stießen auf Ablehnung. Wer war „nützlich“ und durfte bleiben? Wer war „lästig“ und musste gehen? Diese Formulierungen waren damals gang und gäbe. Die Entscheidungen trafen stets die Behörden. In der neuen Lesung wird der Umgang mit Ostjuden, den „fremdstämmigen Ostausländern“ auch anhand zahlreicher Quellen aus der Überlieferung der Reichsministerien aus dem Bundesarchiv gezeigt. „Recherchiert man in alten Zeitungsartikeln, Dokumenten und Briefen, zeigen sich deutliche Parallelen zu heute auf “, sagt die Leiterin des Projekts „Aus den Akten auf die Bühne“ Dr. Eva Schöck-Quinteros von der Universität Bremen. „Vor allem darin, wie über Geflüchtete zum Teil gesprochen wurde.“

Teilnahmegebühr: 15€/8€ erm. Anmeldung: Hier geht es zum Kartenvorverkauf Veranstalter: bremer shakespeare company, Aus den Akten auf die Bühne BarrierefreiheitInformationen zur Barrierefreiheit erhalten Sie beim Veranstalter Kontakt
bremer shakespeare company E-Mail: info@shakespeare-company.com Telefon: 0421 / 500 222