Lesung & Bilddokumentation: Gedenken vor der Haustür

Die Räumungen der Konzentrationslager sind das letzte Kapitel
der nationalsozialistischen Massenverbrechen.
Wenige Wochen bis Tage vor dem sich klar abzeichnenden Sieg
der Alliierten zwang die SS hunderttausende entkräftete KZ-Gefangene,
weite Strecken zu marschieren oder tagelange Irrfahrten zusammengepfercht
in Viehwaggons zu ertragen.
Am Ende sollten hunderttausende Häftlinge diese Torturen nicht überleben.
Im Jahre 1985 wurde durch den Antifaschistischen Arbeitskreis
des Gustav-Heinemann-Bürgerhauses in Bremen Vegesack
(heute Internationale Friedensschule Bremen) ein erster Gedenkmarsch
auf der Todesmarschroute von Bremen-Farge über Hagen im Bremischen,
Beverstedt und Bremervörde nach Sandbostel organisiert.
Damals hatte der Gedenkmarsch das Ziel, eine andere Gedenkkultur zu erreichen
und die Menschen auf die „vor der Haustür“ begangenen Verbrechen hinzuweisen.
40 Jahre später und somit 80 Jahre nach den historischen Ereignissen,
wird vom 24. bis 27. April 2025 der Gedenkmarsch erneut durchgeführt.
Auftakt des diesjährigen Marsches ist die Abendveranstaltung im Bürgerhaus Vegesack.
Renate Sonnenberg von der Friedensschule Bremen zeigt u.a. eine Bilddokumentation
zum Gedenkmarsch 1985. Außerdem gibt es eine Lesung von Zeitzeugenberichten
des Todesmarsches 1945 vom Zentrum für Performance Studies der Universität Bremen.