Rechter Terror gegen die Republik von Weimar: Die Organisation Consul und ihr Netzwerk in Norddeutschland

Vor 100 Jahren erschütterte eine Serie von Attentaten die junge Weimarer Republik. Der ehemalige Reichsfinanzminister Matthias Erzberger wurde 1921 ermordet, im Folgejahr Reichsaußenminister Walther Rathenau. Andere Repräsentanten des demokratischen Staates, so der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann, überlebten die Anschläge knapp. Hinter dem politischen Terror steckte der rechtsradikale Geheimbund Organisation Consul. Dessen Kopf, der frühere Marinekapitän und berüchtigte Freikorpsführer Hermann Ehrhardt, hoffte mit den Anschlägen politische Unruhen von links auszulösen, infolge derer ein reaktionärer Putsch von rechts möglich würde.
Während die Organisation Consul von München aus agierte, verfügte sie über Zellen im gesamten Reichsgebiet. Bremen stellte ein organisatorisches Oberzentrum für den Nordwesten dar, in Hamburg verübten „OC“-Mitglieder Anschläge auf Gebäude linker Parteien und Gewerkschaften und planten ein Attentat auf Ernst Thälmann.
Der Vortrag untersucht die Aktivitäten der Organisation Consul insbesondere in Hamburg und Bremen und geht auf die Netzwerke des Geheimbundes in der rechtsradikalen Szene beider Städte ein.
Tobias Peters E-Mail: tobias.peters@lzpb.bremen.de Telefon: 0421 361 2098