Walerjan Wrobel. Zwei Blicke auf das Unrecht am jungen Zwangsarbeiter

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17.02.2023 –
27.04.2023
Veranstaltungsort: Bremische Bürgerschaft
Am Markt 20
28195 Bremen

Die tragische Geschichte über das Schicksal des jungen polnischen Zwangsarbeiters Walerian Wróbel (2. April 1925 in Falków — 25. August 1942 in Hamburg) bewegt heute noch viele Menschen. Er wurde im Alter von nur 17 Jahren nach einem Urteil des Sondergerichts Bremen von den Nationalsozialisten hingerichtet.

In dieser Ausstellung geht es jedoch nicht um Walerian Wróbel selbst, sondern um den Versuch der Aufarbeitung seiner Geschichte, gesehen aus zwei künstlerischen Perspektiven: einmal die des Fotografen Stefan Weger, Urenkel der Bauerstochter, die damals den jungen Zwangsarbeiter angezeigt hatte und einmal die des polnischen Malers Krzysztof Wróblewski, der 2004, während eines Aufenthaltes in Bremen, zufällig auf diese Geschichte gestoßen ist.

Im Anschluss an einen dokumentarischen Teil mit den offiziellen Berichten sind in der Ausstellung auf der einen Seite Bilder und Zeichnungen des Malers Krzysztof Wróblewski zu sehen, die auf diese Dokumente Bezug nehmen. Auf der anderen Seite versucht Stefan Weger, mit seinen Fotografien diese Geschichte atmosphärisch nachzuempfinden.

Stefan Weger, Fotograf, ist der Urenkel von Luise, die Walerian Wróbel angezeigt hat und so indirekt seine Hinrichtung verantwortete. Sein fotografisches Projekt „Luise. Archäologie eines Unrechts“ ist eine sehr einfühlsame Annäherung an die damalige Stimmung und der Versuch, den Mechanismen nachzuspüren, die es ermöglichten, dass Menschen wie Luise „blind“ den Nationalsozialisten gehorchten und andere Menschen auslieferten.

Krzysztof Wróblewski war mit dem Bremer Kunststipendium, das an Künstler:innen aus Partnerstädten Bremens geht, 2004 für drei Monate in Bremen. Zufälligerweise stieß er in einem Buch von Christoph Schminck-Gustavus auf die Geschichte des jungen Zwangsarbeiters und fühlte sich von dem Thema angesprochen. Er begab sich auf die Spuren von Walerian Wróbel in Deutschland und in Polen und vertiefte seine Gedanken und Gefühle darüber in mehreren Bildern und Zeichnungen.

Teilnahmegebühr: Kostenfrei Veranstalter: Bremische Bürgerschaft BarrierefreiheitBarrierefrei