Aus dem Gepäck der Kriegskinder
Als die Gedichte und Prosatexte der "Kriegskinder" - sie waren zwischen 1934 und 1940 zur Welt gekommen - zum ersten Mal veröffentlicht wurden (2015) , musste das allgemeine Interesse an ihrer Generation erst noch geweckt werden. Europa schien seit längerer Zeit durch eine Friedensordnung gefestigt und durch Kriege nicht mehr bedroht zu sein.
Was im Rahmen eines Schreib-Workshops begann, ist heute von unschätzbarem Wert. Die Aufzeichnungen der "Kriegskinder" - inzwischen sind aus dem Kreis der acht Schreibenden bereits vier gestorben - sind Zeugnisse aus dem zweiten Weltkrieg, in denen die jeweils individuellen Erfahrungen zugleich für das Allgemeine stehen. Die "Kriegskinder" haben, ohne sich dessen bewusst gewesen zu sein, Zeitgeschichte geschrieben
Heute zeigt sich, wie begründet dieses schriftliche Eingedenken gewesen ist – es war das seismographische Vorgefühl einer jederzeit möglichen, neuen Katastrophe. Es wurde offenbar, dass die Erlebnisse und Sehnsüchte, die Schreckensbilder und Traumata der Kinder des 2. Weltkriegs unverjährbar sind, dass sie ein zeitlos aktuelles Mahnmal darstellen.
Darüber hinaus bezeugen die Aufzeichnungen aber auch ein Bewusstsein des “carpe diem“, eine früh erfahrene Notwendigkeit und Fähigkeit der "Kriegskinder", das Heute zu nutzen, da man nicht weiß, was morgen sein wird.
Begrüßung
Tobias Peters, Landeszentrale für polit. Bildung, Bremen
Linda Falkenberg, Verlegerin
Einführung
Prof. Dr. Gert Sautermeister
Es lesen
Inge Buck
Mathias Groll
Cornelius Kopf-Finke – für Karlheinz Tauss (†)
Siegfried Marquardt
Uscha Mattner – für Christine Mattner (†)
Hartwig Struckmeyer
Marlis Thiel – für Ursula Ziebarth (†)
Musik
Claas Harders
Gambe
Solostücke von Johann Sebastian Bach
Tobias Peters E-Mail: tobias.peters@lzpb.bremen.de Telefon: 0421 361 2098