Bremen und Bremerhaven Geschichte und Erinnerung

»BREMEN VORAN!« Von der "Bremen Enclave" zum selbstständigen Land (1946-47)

Vor 75 Jahren wurde die Freie Hansestadt Bremen wieder ein demokratisch verfasstes, eigenständiges Land mit den zwei Städten Bremen und Bremerhaven. Unter der NS-Herrschaft hatte das Land seine Selbständigkeit verloren und Teil des Gaus Weser-Ems geworden. Am 22. Oktober 1947 trat die neue Landesverfassung in Kraft, die in der Fassung von 2019 bis heute gültig ist (mit verschiedenen Änderungen seit 1953, der jüngsten in 2021). Noch vor der Währungsreform 1948 und vor der Gründung der Bundesrepublik 1949 hatten die Wahlberechtigten in einem Referendum die neue Verfassung angenommen, die von Senat und Bürgerschaft beschlossen und von der amerikanischen Militärregierung genehmigt worden war. Präambel der Verfassung: Erschüttert von der Vernichtung, die die autoritäre Regierung der Nationalsozialisten unter Missachtung der persönlichen Freiheit und der Würde des Menschen in der jahrhundertealten Freien Hansestadt Bremen verursacht hat, sind die Bürger dieses Landes willens, eine Ordnung des gesellschaftlichen Lebens zu schaffen, in der die soziale Gerechtigkeit, die Menschlichkeit und der Friede gepflegt werden, in der der wirtschaftlich Schwache vor Ausbeutung geschützt und allen Arbeitswilligen ein menschenwürdiges Dasein gesichert wird.

In der Lesung werden die Akteur:innen vorgestellt, die an diesem Demokratisierungsprozess beteiligt waren. Warum genehmigten die Alliierten die bereits 1946 von der Bürgerschaft beschlossene Verfassung nicht? Über welche Themen waren die Ansichten der Parteien von KPD bis CDU besonders unterschiedlich? Über welche Themen haben die Abgeordneten ausführlich und intensiv debattiert? Wie berichteten die Medien über die Beratungen zur Verfassung? Haben die Menschen in Bremen und Bremerhaven die Entstehung der Verfassung verfolgt – trotz Hunger, Kälte, Wohnungsnot in den zerstörten Städten und der Suche nach Angehörigen? Die Lesung zeichnet den Weg des Landes Bremen in seine Eigenständigkeit nach.

Das 19. Projekt aus der Reihe »Aus den Akten auf die Bühne«. Initiiert von der Bremischen Bürgerschaft und der Bremer Landesvertretung in Berlin. Kooperation bremer shakespeare company und Universität Bremen.
Einrichtung Text/Szene: Peter Lüchinger. Mit: Peter Lüchinger, Petra-Janina Schultz, Markus Seuß, Kathrin Steinweg.

Teilnahmegebühr: Kostenfrei Anmeldung: Anmeldung mit Betreff: „AKTEN Szenische Lesung“ unter
einladung@buergerschaft.bremen.de
Veranstalter: Aus den Akten auf die Bühne, Bremische Bürgerschaft, Bremer Landesvertretung in Berlin Kooperationspartner: bremer shakespeare company, Universität Bremen BarrierefreiheitBarrierefrei Kontakt
Eva Schöck-Quinteros E-Mail: esq@uni-bremen.de