Gedenkprogramm 27. Januar

"Helden" der Vergangenheit? Zum Elend der Traditionspflege in der Bundeswehr - Rolf Johannesson, Paul von Hindenburg, Erwin Rommel“

Zählappell im Lager auf der Bahrsplate. Zeichnung des ehemaligen Häftlings Pierre Lefèvre
Zählappell im Lager auf der Bahrsplate. Zeichnung des ehemaligen Häftlings Pierre Lefèvre (c) Privatarchiv Billaux
06.02.2024
19:00 Uhr
Referent:in Jakob Knab Veranstaltungsort: Zentralbibliothek Bremen
Am Wall 201
28195 Bremen

Bremer BuchPremiere mit Jakob Knab.

Obwohl sich die Bundeswehr zu den Grundwerten Recht, Freiheit und Menschenwürde bekennt, hält sie an bedenklichen Traditionsnamen fest. Der Kritik an Admiral Rolf Johannesson sowie an den Generalfeldmarschällen Paul von Hindenburg und Erwin Rommel begegnet sie ausweichend und herablassend. Ausreden, Ignoranz und Darlegungen, die sich auf Legenden gründen, statt den Fakten und Forschungsergebnissen von kundigen Historikern zu folgen. Johannesson verschwieg zeitlebens sein unheilvolles Wirken als NS-Gerichtsherr, ebenso seine Mitverantwortung für die Hinrichtung von sieben am 21. April 1945 zum Tod verurteilten Soldaten und Zivilisten. Auch seine begeisterte Kriegsführung wird von den Traditionalisten beiseitegeschoben. Stattdessen rühmen sie die „Aufbauleistung“ des Admirals als Befehlshaber der Flotte seit 1956. Nach wie vor steht die Büste Johannessons in der Aula der Marineschule Mürwik auf Augenhöhe mit der des Widerstandkämpfers Alfred Kranzfelder. Das kann nicht so bleiben. Ebenso unhaltbar ist es, wenn die „ewigen Hindenburg-Deutschen“ in der Bundeswehr auf der Traditionswürdigkeit des Totengräbers der Weimarer Republik bestehen. Gleiches gilt für die Verklärung der Propagandafigur Rommel als „Wüstenfuchs“. Ein Buch von Autoren mit dem Anliegen, den Traditionserlass der Bundeswehr von 2018 endlich zu verwirklichen.

Teilnahmegebühr: Kostenfrei Veranstalter: Stadtbibliothek Bremen, Literaturkontor Bremen BarrierefreiheitBarrierefrei Kontakt
Katja Bischoff E-Mail: Katja.Bischoff@stabi-hb.de