Geschichte und Erinnerung

"March '68"

LZPB default online veranstaltung sam mcghee unsplash
Online-Veranstaltung, Symbolbild © Sam McGhee, unsplash
23.11.2023
18:00 Uhr
Referent:in Mareike zum Felde Veranstaltungsort: Kino City 46
Birkenstraße 1
28195 Bremen

Als Janek die junge Hania auf den Straßen des nächtlichen Warschaus davor rettet, überfahren zu werden, ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern.
Hanias Vater, ein Arzt, wurde entlassen. Er ist Jude und damit Opfer der antisemitischen Hetzkampagne, die im Zuge des Sechstagekriegs in fast allen Ostblock-Staaten propagiert wird.
Ministerpräsident Wladysław Gomułka beschuldigt die in der Volksrepublik Polen verbliebenen Jüdinnen und Juden zudem, als Agent:innen Israels und des Westens die Verursacher der studentischen Proteste im März 1968 zu sein, die nach der Absetzung von Adam Mickiewicz’ Theaterklassiker „Die Ahnenfeier“ wegen „antisowjetischer Tendenzen“ ausbrechen. Janeks
Vater wiederum ist als hohes Tier im Geheimdienst maßgeblich an Repression und Gewalt gegen die Demonstrant*innen beteiligt.
Aus der Perspektive eines jungen Liebespaars erzählt Regisseur Krzysztof Lang, wie Überlebende von Shoah und Ghetto mit ihren Familien zur Emigration aus ihrer polnischen Heimat gezwungen werden. Das Lebensgefühl junger Leute zwischen Partys, Jazz, Romantik und Aufbruchsstimmung wird von der Willkür der Staatsmacht zerstört. Historische Archivaufnahmen
von Warschau im Jahr 1968 ergänzen den Spielfilm, der ungeschönt ein dunkles Kapitel jüngerer polnischer Geschichte aufrollt.

Zum Regisseur:
Prof. Krzysztof Lang, a lecturer at the Kieślowski Film School, has won the award for the Best Feature Film at the 13th Ekran Toronto Polish Film Festival 2022 for the film “March 1968” (2022). The prize was awarded by a jury composed of Ottie Lockey, Larry Anklewicz, Anne Marie Perrault, Paulina Lyskawa, Małgorzata P. Bonikowska, Butch Kaplan, and Katie
Uhlmann. Prof. Lang also received the Canadian Polish Business Association Award. (www.menemshafilms.com)
In Kooperation mit der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen und dem „Filmfestival Cottbus – Festival des osteuropäischen Films“ zeigt das Kin0 City 46 zwei Filme aus der diesjährigen Reihe „Was von Geschichte übrig bleibt“. Die Filmreihe ist eine filmische Reflexion von Aufständen und Opposition in der DDR, Ungarn und Polen vor und nach dem Fall der
Mauer. Wie haben die Menschen in Osteuropa gegen die kommunistischen Diktaturen revoltiert? Die Filme bieten einen spannenden Einblick in die Geschichte des Widerstands gegen kommunistische Diktaturen in Osteuropa. Sie sind aber auch hochaktuell! Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen in einigen Ländern Osteuropas, ist die Reihe ein Appell an die
Freiheit und den Mut aufzustehen und zu protestieren, wenn Medien und Justiz wieder von Regierungen unter Kontrolle gebracht werden.


Das Filmfestival Cottbus ist eines der weltweit führenden Festivals, wenn es um das aktuelle Filmschaffen in Mittel- und Osteuropa geht. Vom 07. bis 12. Nov. 2023 gibt es wieder drei Wettbewerbe und rund 150 Filme aus 40 Produktionsländern zu sehen.

Anmeldung: Ticket-Bestellung Veranstalter: Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen Kooperationspartner: Filmfestival Cottbus – Festival des osteuropäischen Films BarrierefreiheitBedingt barrierefrei Automatische Eingangstür zum Kinofoyer. Fahrstuhl, WC und ebenerdiger Zugang zu den Kinosälen. Beide Kinosäle verfügen über Plätze für Rollstühle. Kontakt
Forschungsstelle Osteuropa E-Mail: fso@uni-bremen.de