Gedenkprogramm 27. Januar

„Verschleppt. Versklavt. Vergessen? Zwangsarbeit in Bremen 1939-1945“

Zählappell im Lager auf der Bahrsplate. Zeichnung des ehemaligen Häftlings Pierre Lefèvre
Zählappell im Lager auf der Bahrsplate. Zeichnung des ehemaligen Häftlings Pierre Lefèvre (c) Privatarchiv Billaux
01.03.2024 –
22.06.2024
Veranstaltungsort: Gustav-Heinemann-Bürgerhaus Vegesack
Kirchheide 49
28757 Bremen

Bremen zählte zu den bedeutendsten Rüstungsstandorten des „Dritten Reiches“. Betriebe und staatliche Einrichtungen versuchten, den Arbeitskräftemangel mit Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter*innen zu decken. Dieses alltägliche und sichtbare Verbrechen wurde in den ersten Jahrzehnten nach Kriegsende vergessen und verschwiegen.

Die Ausstellung des Focke-Museums im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus Vegesack nimmt Orte der Zwangsarbeit in den nördlichen Stadtteilen Bremens in den Fokus.

Zwangsarbeit war eines der alltäglichsten und sichtbarsten Verbrechen im Nationalsozialismus. Etwa 55.000 Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen mussten zwischen 1939 und 1945 in Bremen und Bremerhaven arbeiten. Als Rüstungsstandort nahm Bremen eine besondere Rolle ein. Viele Menschen waren in den Häfen und auf den Werften eingesetzt, aber auch in zahlreichen städtischen und privaten Betrieben und auf Bauernhöfen.

Neben KZ-Häftlingen, die auch zur lebensgefährlichen Trümmerbeseitigung befehligt waren, arbeiteten Kriegsgefangene aus den besetzten Ländern und zivile Arbeiter und Arbeiterinnen aus Ost- und Westeuropa zwangsweise in Bremen. Im Laufe des Krieges bestanden im Bremer Raum mehr als 200 Lager. Mangelhafte Verpflegung und Krankenversorgung, primitive Unterbringung und Gewalt trugen zur hohen Anzahl von Todesfällen bei.

Mit diesem jahrzehntelang verdrängten Kapitel deutscher Geschichte beschäftigt sich die Ausstellung „Verschleppt. Versklavt. Vergessen? Zwangsarbeit in Bremen 1939–1945“, die das Focke-Museum gemeinsam mit Aktiven der Zivilgesellschaft sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern konzipiert hat. Sie wurde Anfang 2023 im Stadtlabor des Focke-Museums gezeigt und ist nunmehr mit dem Fokus auf die Region Bremen-Nord im Bürgerhaus Vegesack zu sehen. Anhand mehrerer Einsatzorte und der mit ihnen verbundenen Biografien ermöglicht sie einen Einblick in die Zwangsarbeit und das Schicksal der Entrechteten.

In die Ausstellung sind zudem Erkenntnisse der archäologischen Untersuchung des ehemaligen Friedhofs sowjetischer Kriegsgefangener in Bremen-Oslebshausen eingeflossen.

Teilnahmegebühr: Kostenfrei Veranstalter: Focke Museum, Kulturbüro Bremen Nord, Internationale Friedensschule Bremen im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus BarrierefreiheitInformationen zur Barrierefreiheit erhalten Sie beim Veranstalter Kontakt
Focke-Museum E-Mail: post@focke-museum.de Telefon: 0421 699 600 – 0